Viele Führungskräfte beschreiben ihren Alltag als ein permanentes Jonglieren. Auf der einen Seite stehen klare Zielvorgaben, Deadlines und Projekte. Auf der anderen Seite das, was sie selbst wichtig finden, was ihren Überzeugungen entspricht und wofür sie stehen möchten. Wenn diese beiden Ebenen dauerhaft auseinanderklaffen, entsteht ein leiser, aber folgenschwerer Verlust: das Gefühl, sich selbst nicht mehr treu zu sein.
Ein Beispiel: In einem Meeting mit dem oberen Management gilt es, eine Entscheidung zu vertreten, die zwar strategisch Sinn macht, aber den eigenen Werten widerspricht. Sie spüren, dass es Ihnen innerlich widerstrebt, doch die Situation lässt keinen Raum, um Alternativen zu präsentieren. Sie schweigen und gehen danach mit einem mulmigen Gefühl aus dem Raum. Solche Momente sind nicht selten. Sie summieren sich, und mit der Zeit entsteht eine innere Distanz zur eigenen Rolle.
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Vielleicht kennen Sie ähnliche Situationen:
Diese Erlebnisse sind kein Zeichen mangelnder Kompetenz. Sie sind Ausdruck eines unausgesprochenen Konflikts: dem zwischen Selbstführung und Fremderwartung.
Selbstführung ist mehr als ein modernes Schlagwort. Sie beschreibt die Fähigkeit, den eigenen inneren Kompass im Blick zu behalten, auch wenn der Wind der Erwartungen von aussen kräftig bläst. Dabei geht es nicht darum, alles durchzusetzen, was Ihnen selbst wichtig ist. Es geht darum, bewusst zu entscheiden, welche Erwartungen Sie erfüllen und welche nicht.
Wer Selbstführung praktiziert, merkt schneller, wenn Energie in die falsche Richtung fliesst. Sie gewinnen Klarheit, wofür Sie Ihre Zeit und Kraft einsetzen, und Sie bleiben glaubwürdig, weil Sie das leben, was Sie vertreten.
Die innere Stopp-Taste
Halten Sie inne, bevor Sie Ja sagen. Fragen Sie sich: Handle ich gerade aus Überzeugung oder nur aus Pflichtgefühl? Diese kurze Reflexion macht den Unterschied zwischen Automatismus und bewusster Entscheidung.
Werte sichtbar machen
Schreiben Sie Ihre drei wichtigsten Führungswerte auf und platzieren Sie sie sichtbar auf Ihrem Schreibtisch, am Bildschirm oder in digitaler Form, sodass Sie Ihre „digitale Notiz“ regelmässig vor Augen haben. In Stressmomenten erinnert Sie dieser Blick darauf, wofür Sie stehen.
Gesunde Grenzen kommunizieren
Führung heisst nicht, alles zu übernehmen. Ein klares „Das ist in dieser Form nicht machbar“ ist ehrlicher und wirkungsvoller, als Zusagen, die später nicht eingehalten werden können.
Sparring suchen
Niemand ist frei von blinden Flecken. Nutzen Sie den Austausch mit einem Sparringspartner oder Coach, um Ihre Haltung zu spiegeln und Ihre Klarheit zu schärfen.
Ein häufiger Irrtum ist die Vorstellung, Selbstführung sei ein fixer Zustand. Einmal erarbeitet, immer verfügbar. In Wahrheit ist es ein dynamischer Prozess. Jeden Tag, manchmal in jeder Stunde, entscheiden Sie neu: Wie viel gebe ich? Wo ziehe ich Grenzen? Wie bleibe ich mir treu?
Dieser Prozess ist anstrengend, aber lohnenswert. Denn Echtheit lässt sich nicht spielen. Sie wird gespürt. Mitarbeitende merken sofort, ob Führung nur eine Rolle ist oder Ausdruck innerer Überzeugung. Vorgesetzte erkennen, ob Sie bloss ausführend funktionieren oder mit eigener Haltung gestalten.
Authentizität ist kein Luxus, den man sich leistet, wenn Zeit bleibt. Sie ist die Grundlage für wirksame Führung. Vertrauen entsteht nicht durch perfekte Strategien, sondern durch erlebte Glaubwürdigkeit. Wer seine Haltung kennt und sie auch unter Druck beibehält, schafft Orientierung für andere.
Führungskräfte, die diese Balance zwischen Selbstführung und Fremderwartung meistern, berichten oft von einer erstaunlichen Erfahrung: Sie fühlen sich nicht nur leichter und klarer, sondern auch wirksamer. Denn echte Präsenz erzeugt Resonanz - im Team, bei Vorgesetzten und bei sich selbst.
Je komplexer die Arbeitswelt wird, desto dringender brauchen Führungskräfte einen inneren Anker. Selbstführung ist dieser Anker. Sie schützt davor, sich in den Erwartungen anderer zu verlieren, und sie stärkt die Fähigkeit, bewusst zu wählen, was zu den eigenen Werten passt. Wer sich selbst führt, wirkt glaubwürdiger, setzt gesunde Grenzen und inspiriert andere, es gleich zu tun. Echtheit ist dabei kein Zufallsprodukt, sondern das Fundament wirksamer Führung.
„Führungskompetenz ist nur so stark wie die Selbstentwicklung, die ihr vorausgeht.“
Wer souverän führen, Veränderungen aktiv gestalten und wirkungsvoll kommunizieren will, muss zuerst Klarheit über sich selbst gewinnen. Ich begleite Fach- und Führungskräfte dabei, genau diese Klarheit zu entwickeln. Mit fundierten, praxisnahen Ansätzen, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern spürbare Wirkung entfalten.
Mit über 25 Jahren Erfahrung in Marketing und Kommunikation und mehr als 15 Jahren als Coach und Trainerin verbinde ich strategisches Denken mit psychologischem Tiefgang. Mein Fokus liegt auf Self Leadership, Kommunikation und Veränderungskompetenz. Denn wer sich selbst gut führt, inspiriert auch andere und navigiert Teams souverän durch Veränderungsprozesse.
Die Zusammenarbeit mit mir ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe – individuell, praxisorientiert und wirkungsvoll. Mit dem Ziel, Ihr Spektrum an Kompetenzen gezielt zu erweitern, damit Sie mit Klarheit führen, Veränderungen souverän gestalten und Ihre Kommunikation gezielt schärfen können.
„Eigentlich läuft alles und trotzdem fühlt es sich leer an.“ Ein Gedanke, der viele Führungskräfte trifft, lange bevor er sichtbar wird. Nach aussen wirken sie souverän, liefern Ergebnisse und erfüllen Erwartungen. Doch innerlich beginnt etwas zu bröckeln. Die Energie sinkt, die Freude verblasst, der Sinn rückt in die Ferne. Was früher Begeisterung auslöste, wird zur Pflicht. Nicht, weil die Verantwortung zu gross wäre, sondern weil die Verbindung zum inneren Antrieb schleichend verloren geht. Die Konsequenz? Entscheidungen werden vorsichtiger, Visionen kleiner, der Blick enger. Und irgendwann folgt die stille Kündigung. Nicht nach aussen, sondern nach innen. Dieser Beitrag zeigt, warum selbst Spitzenkräfte ihre Motivation verlieren und wie es gelingt, rechtzeitig gegenzusteuern.
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