Der Verlust von Motivation kündigt sich selten mit einem lauten Knall an. Viel häufiger beginnt er leise. Projekte werden zwar umgesetzt, Zahlen stimmen, Präsentationen sind professionell vorbereitet. Doch in Gesprächen wirkt der Blick müde, der Ton vorsichtiger, das Feuer in den Augen schwächer. Entscheidungen fallen defensiver, Risiken werden gemieden, und das Netzwerk beschränkt sich zunehmend auf das Nötigste.
Auch körperliche und emotionale Hinweise sind unübersehbar, wenn man hinhört. Müdigkeit, die sich trotz Pausen nicht legt. Gereiztheit, die unterschwellig brodelt. Schlaf, der kaum noch erholsam ist. Viele Führungskräfte beschreiben, dass sie nur noch funktionieren. Sie sind anwesend, aber innerlich längst auf Distanz gegangen. Das sind die stillen Frühwarnsysteme, die zeigen: Nicht die Leistungsbereitschaft fehlt, sondern der innere Sinnanker.
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Motivation stirbt nicht an Belastung, sondern an Sinnverlust. Solange klar ist, wofür man führt und wofür man sich einsetzt, tragen selbst extreme Anforderungen. Doch wenn Entscheidungen nicht mehr im Einklang mit den eigenen Werten stehen, wenn Anerkennung ausbleibt oder wenn Entwicklungsmöglichkeiten fehlen, entsteht eine Kluft. Engagement verwandelt sich in mechanisches Abarbeiten.
Hinzu kommt die Einsamkeit an der Spitze. Ohne Sparringspartner, die wirklich verstehen, wächst die Distanz zum eigenen Tun. Und wenn eine Unternehmenskultur Werte zwar kommuniziert, sie aber im Alltag mit Füssen tritt, dann ist das nicht nur ein Bruch im System, sondern Verrat am Fundament. Genau hier erodiert Motivation am schnellsten.
Die gute Nachricht ist:
Unternehmen können viel tun, wenn sie rechtzeitig reagieren. Sie schaffen Räume für Gespräche, die mehr sind als Kontrolle. Sie nehmen das Stimmungsbild ernst, das sie von ihren Teams erhalten, und leiten daraus konkrete Massnahmen ab. Sie gestalten Arbeitslast realistisch und streichen Projekte, die keinen Mehrwert bringen. Sie bieten Coaching als geschützten Raum, in dem auch unausgesprochene Themen ihren Platz finden.
Doch auch Führungskräfte selbst tragen Verantwortung. Selbstführung bedeutet, regelmässig innezuhalten, den inneren Kurs zu prüfen und Prioritäten bewusst zu setzen. Es bedeutet, Regeneration nicht als Luxus, sondern als Voraussetzung zu betrachten. Sinn wird zur Tankstelle, wenn das persönliche Warum ins Bewusstsein rückt. Netzwerke ausserhalb des eigenen Umfelds eröffnen neue Perspektiven. Lernen hält die Neugier wach. Und selbst kleine Erfolge verdienen es, gefeiert zu werden, denn sie nähren die Zuversicht.
Führung in der Zukunft gleicht weniger einem Kapitän, der Kommandos ruft, als vielmehr einem Navigator, der Wind, Wetter und Crew im Blick hat. Wer nur steuert, verliert die Mannschaft. Wer aber einlädt, mitzugestalten, kommt auch in stürmischen Zeiten gemeinsam ans Ziel.
Das verlangt neue Kernkompetenzen. Resilienz, emotionale Intelligenz, Change-Kompetenz und systemisches Denken sind kein Zusatz mehr, sondern Grundausstattung. Digitale und kulturelle Intelligenz entscheiden darüber, ob Führung gelingen kann. Netzwerkkompetenz macht den Unterschied zwischen isolierter Verantwortung und tragfähiger Unterstützung. Und vor allem gilt: Visionen müssen gelebt werden. Denn Menschen bleiben (in der Regel) nicht, weil sie müssen. Sie bleiben, weil sie wollen.
Motivationsverlust bei Führungskräften ist längst kein Randthema mehr. Er ist real, schleichend und gefährlich, wenn er nicht erkannt wird. Doch er ist auch umkehrbar. Wer rechtzeitig hinschaut, Routinen für Selbstführung etabliert und den Sinn wiederfindet, bleibt kraftvoll.
Unternehmen, die Werte nicht nur proklamieren, sondern leben, gewinnen mehr als Leistung. Sie gewinnen Loyalität, Vertrauen und Begeisterung. Und genau das ist die Basis für Führung, die trägt.
„Führungskompetenz ist nur so stark wie die Selbstentwicklung, die ihr vorausgeht.“
Wer souverän führen, Veränderungen aktiv gestalten und wirkungsvoll kommunizieren will, muss zuerst Klarheit über sich selbst gewinnen. Ich begleite Fach- und Führungskräfte dabei, genau diese Klarheit zu entwickeln. Mit fundierten, praxisnahen Ansätzen, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern spürbare Wirkung entfalten.
Mit über 25 Jahren Erfahrung in Marketing und Kommunikation und mehr als 15 Jahren als Coach und Trainerin verbinde ich strategisches Denken mit psychologischem Tiefgang. Mein Fokus liegt auf Self Leadership, Kommunikation und Veränderungskompetenz. Denn wer sich selbst gut führt, inspiriert auch andere und navigiert Teams souverän durch Veränderungsprozesse.
Die Zusammenarbeit mit mir ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe – individuell, praxisorientiert und wirkungsvoll. Mit dem Ziel, Ihr Spektrum an Kompetenzen gezielt zu erweitern, damit Sie mit Klarheit führen, Veränderungen souverän gestalten und Ihre Kommunikation gezielt schärfen können.
„Ich weiss, wo ich hinwill, aber irgendwie bleibe ich stehen.“ Ein Gedanke, der vielen Fach- und Führungskräften vertraut ist. Sie haben eine klare Vorstellung vom Ziel, vom nächsten Level, vom eigenen Anspruch. Doch zwischen dem Jetzt und dem Ideal liegt ein Abstand, der grösser ist als gedacht und lähmender, als man zugeben möchte. Was als Ziel beginnt, wird zur inneren Blockade. Nicht, weil es zu hoch gesteckt wäre, sondern weil der Weg dorthin diffus, überfordernd oder schlicht nicht greifbar ist. Der Druck? Selbstgemacht. Die Motivation? Schwankend. Und das Vertrauen in die eigene Umsetzungsfähigkeit? Fragil. Dieser Beitrag zeigt, warum wir oft nicht an unseren Zielen scheitern, sondern an der Distanz dazwischen. Und wie wir genau diese Distanz klüger gestalten können.
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